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Version 02.00.01
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2007 ff.
 

Friedrich Smend

SMEND Friedrich-1153  wurde am 26. August 1893 in Straßburg als Sohn von Julius Smend-648 und Helene Springmann-1151 geboren. Friedrich Smend wurde ordentlicher Professor an der Kirchlichen Hochschule in Berlin 1958 emeritiert; Student der Theologie an den Universitäten Straßburg im Elsaß, Marburg a. d. Lahn und Münster in Westfalen, 1914-1918 Kriegsteilnehmer, im Februar 1917 an der Westfront verwundet, Münster 1921 Lic. theo!.[Quelle: Wikipdia und DGB 46]

Zum 85. Geburtstag schrieb die FAZ über Friedrich Smend

Der Berliner evangelische Theologe und Bach-Forscher Friedrich Smend wird heute 85 Jahre alt. Smend ist mit Forschungen über das Werk Johann Sebastian Bachs sowie mit Goethe-Studien hervorgetreten. In der Bach-Forschung galten seine Arbeiten speziell der h-Moll-Messe, der Matthäus-und der Johannespassion ‚sowie der Zahlensymbolik in den Kompositionen Bachs.

Smend, in Straßburg geboren, studierte evangelische Theologie und war von 1923 an als Bibliothekar einer der engsten Mitarbeiter des bedeutenden Theologen und Wissenschaftlers Professor Adolf von Harnack in der Leitung der Preußischen Staatsbibliothek. In der nationalsozialistischen Zeit nahm er als Mitglied des Bruderrats der Bekennenden Kirche in Berlin an einer Reihe ihrer Synoden und damit am Kirchenkampf tei1.

1945 wurde Smend unmittelbar nach Beendigung des Krieges Professor für Hymnologie, Liturgik und Kirchenmusik an der Kirchlichen Hochschule in Berlin-Zehlendorf. Maßgeblich wirkte Smend an der Rückführung der Bestände der alten Preußischen Staatsbibliothek nach Berlin mit. Er ist Ehrendoktor der Universitäten Heidelberg und Mainz; 1961 erhielt er das’ Große Bundesverdienstkreuz. [Quelle: FAZ 26.8.78]
 

Anderhalb Jahre später erschien der Nachruf  von H.H. Stuckenschmidt

An einem Kehlkopfleiden starb 86jährig in Berlin der Bach-Forscher Friedrich Smend. In Straßburg am 26. August 1893geboren, studierte er Theologie wie sein Vater Julius Smend und entwickelte sich dabei zu einem Musikwissenschaftler höchsten Ranges. Seit 1923 in Berlin mit festem Arbeitsplatz an der Staatsbibliothek, wurde er nach den Hitler-Jahren Mitglied der Kirchlichen Hochschule und 1954 bis 1957 deren Rektor. Man holte ihn in den Rundfunkrat, dem er bis 1960 vorstand. Er war Berater der Pläne für West Berlins Bibliotheken. Sein enzyklopädisches Wissen machte ihn unentbehrlich, wo immer es um vorurteilsloses Denken im Bereich von theologischer und musikhistorischer Lehre und Forschung ging.

„Johann Sebastian Bach bei seinem Namen zu rufen“ heißt einer der bahnbrechenden Aufsätze, die von den Zunftgenossen mit soviel Skepsis wie Unverständnis betrachtet wurden. Von Anbeginn waren die Werke des Thomaskantors fast ausschließlich Objekte seiner Untersuchungen. Smend war ein leidenschaftlicher Alleingänger, im Privatleben wie in der Arbeit. Traf er aber mit Menschen zusammen, so genoß er die Geselligkeit bei Wein und Zigarre.

Mit seinem souveränen, oft bissigen Witz faszinierte er die Runde, ob nun das Gespräch. um Wissenschaftler ging oder um Journalisten und Rundfunkleute.

In dem genannten Aufsatz von 1950 löste Smend das Rätsel einer Notenschrift auf dem berühmten Bach-Porträt von Elias GottIieb Haussmann unter Benutzung des Zahlenalphabets: A=1, B=2 und so weiter. Die geniale und umstrittene Arbeit kennzeichnet sein unabhängiges Denken über die Grenzen der Musik hinaus. Er, der zeitlebens kein offizielles Amt als Wissenschaftler ausgeübt hat, übertraf an Einsicht und selbständiger Gelehrtheit die meisten Zeitgenossen. Seine Polemik war so treffend wie gefürchtet. Über einen seiner streitbaren Aufsätze schrieb er mir die Widmung: „Dies ist die Art, mit Hexen umzugehn!“ Doch wo er bewunderte, geschah es von ganzem Herzen. [Quelle: FAZ 13.2.1980].