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Version 02.00.01
© ZeitLebensZeiten
2007 ff.
 

Johann Heinrich August Sprätz

SPRÄTZ Johann Heinrich August - Hof-5-15-Linie-2094  wurde am 22. August 1862 in Barum geboren. Er starb am 04. Juni 1925.

Johann heiratete TIEDE Emma-2104  am 16. Januar 1891. Emma wurde am 24. Oktober 1866 in Hanstedt Hann. geboren. Sie starb am 19. Juni 1952.

Sie hatten die folgenden Kinder:

SPRÄTZ Johann Heinrich August-2105  wurde am 25. Dezember 1891 in Barum geboren. Er starb am 16. Juli 1914. Er war offensichtlich scher krank gewesen.

SPRÄTZ Johann Heinrich Hermann-2106  wurde am 21. November 1893 in Barum geboren. Er starb am 07. Juni 1919, also nur 5 Jahre nach seinem Bruder.

SPRÄTZ Heinrich Wilhelm Hermann - Hof-5-15-Linie-2107  wurde am 16. November 1894 geboren

Getauft wurden die Kinder  in der Barumer Kirche wahrscheinlich in dem nachstehend abgebildeten Taufbecken . Das Taufbecken trägt im Fuß die Inschrift: Geschenk der Familie Hadeberg, Tattendorf, 1889.

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Emma Sprätz starb am 19. Juni 1952 und hatte damit ihren Mann um 27 Jahre überlebt, aber eben auch ihre Sohn Johann Heinrich August, gest. 1914, ihren Sohn Johann Heinrich Hermann, gest.1919, ihre Schwiegertochter Elise Sprätz, geb. Meyer, gest. 1927, ihren Enkel Ernst August Sprätz, gest. 1945...

Dank der aufkommenden Fotographie gibt es aus der Lebenszeit von Johann Heinrich August Sprätz, immer August Sprätz genannt, und seiner Frau Emma Tiede eine Reihe von Fotographien. Vom Landwirt August Sprätz selbst zeugt wohl nur eine Aufnahme des Bauernhofes, den er 1911 gekauft und bezogen hatte.

 

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Fritz Riggert schreibt in seiner Kurzchronik für den Heimatkalender für Stadt und Kreis Uelzen im Jahre 1969, S. 67:

„Aus der Reihe dieser Hauswirte und Hofbesitzer bedarf einer besonderen Erwähnung Joh. Hr. August Sprätz. Als zweitgeborener Sohn seiner Eltern konnte dieser zunächst nicht mit seiner Erbfolge auf dem Hof der „Düvels Burn“ rechnen. Er war darum bemüht, wie so mancher nachgeborene Sohn unserer heimischen Bauernhöfe, sich beizeiten ein umfangreicheres Wissen anzueignen, als es zu damaliger Zeit die Dorfschulen zu vermitteln pflegten. Das erhoffte er sich von dem Besuch der Präparanden-Klasse beim Kantor Riehl in Uelzen. Und so war er denn dort auch ein strebsamer und gelehriger Schüler, was ihm für seinen späteren Lebensweg sehr zu statten kam.  Nur die Bezeichnung „Düvels Gust“, wie ihn seine Schulkameraden nach dem alten Hofnamen zu nennen beliebten, hörte er gar nicht gern. Und wenn sie ihn dennoch so riefen, wie von seinen Mitschülern ...dann ging es jedesmal hoch her in der Schulstube, bis Mutter Riehl, herbeigelockt durch den Krach, in der Tür erschien und mit strenger Hand den Frieden unter den Streitenden wieder herstellte.  Das waren noch Zeiten!

Heute hört man auch in Barum nur noch selten die alten Hofnamen. Wer spricht heute noch im Gedenken an die einstigen Vorbesitzer von Darger-Meyer (Hof Nr. 1 u. 2) und Stolten (Hof Nr. 3 u. 4), von Appel-Darger (Hof Nr. 6), von Krus’-Meyer (Nr. 8), Hinnes-Meyer (Nr. 9) und Mattens-Meyer (Nr. 13), von Ressen-Harms (Nr. 12) oder Neemann-Harms (Nr. 15), und wie sie sonst noch alle früher genannt wurden! Als dann die Liebe seinen älteren Bruder und eigentlichen Hoferben Heinrich auf den stattlichen Albers-Pröhlschen Hof zu Secklendorf (Hof Nr. 3) zog und dort zur Einheirat brachte, da gab August Sprätz seine inzwischen aufgenommene kaufmännische Tätigkeit in der sächsischen Glasindustrie auf und kehrte in die Heimat zurück, um die Bewirtschaftung des väterlichen Hofes in seine Hände zu nehmen.

Durch das Vertrauen seiner Dorfgenossen wurde August Sprätz alsbald zum Gemeindevorsteher bestellt, ein Amt, das er dann ein gutes Vierteljahrhundert ausübte und mit dem u. a. auch der Vorsitz der alten Barumer Totengilde verbunden war, deren Ursprung bis in den Anfang des 13. Jahrhunderts zurückreichen soll, die aber nunmehr mit der zum Zwecke der Unterbindung der immer wieder auftretenden Erosionsschäden z. Z. laufenden Flurbereinigung der gesamten Barumer Feldmark vermutlich ihr Ende finden wird. Des weiteren in den Kreistag unseres Kreises delegiert und in den Kreisausschuß berufen, entfaltete August Sprätz für sein Dorf Barum eine segensreiche Tätigkeit.

Seiner Anregung und Tatkraft verdankt die Gemeinde Barum u. a. den Bau des eigenen Wasserwerks auf dem Hellerberg, das noch heute sämtliche Haushaltungen des Dorfes mit erfrischendem Wasser reichlich versorgt. Und die heute 80jährige Freiwillige Feuerwehr zu Barum sieht in August Sprätz ihren eigentlichen Gründer. Bis an sein Lebensende hing über seinem Lehnstuhl die eingerahmte, auf dunkelrotem Samt in Gold gestickte Dankadresse: „Dem Gründer der Freiwilligen Feuerwehr Barum 1888.“

Einen Hauch seiner Persönlichkeit verspürt man noch heute bei Betrachtung seines kraftvollen Namenszuges, den er in einen gewaltigen Findling seines Ackers tief einmeißeln ließ, der dann zur Kennzeichnung der Sprätzschen GrabsteIle auf den an den v. Hodenbergschen Gutspark angrenzenden Barumer Friedhof verbracht wurde.

Das nachhaltigste Denkmal aber setzte er sich in den Herzen seiner eigenen dankbaren Familie einmal durch den Kauf der Ehlerschen Anbauerstelle Nr. 26’ in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts, auf der er drei neue Wohnungen für seine Tagelöhner errichtete, vor allem aber durch den Erwerb des Neemann-Harmsschen Hofes mit all seinen Liegenschaften im Jahre 1910. Das setzte ihn in den Stand, seinen Hofplatz aus der Dorfenge heraus zu verlegen auf die weit geräumigere und freiere Hofanlage des Hofes Nr.15.

Die alte Düvelsche HofsteIle wurde aufgeteilt. Den halben Hofplatz mit der geräumigen Hofscheune übernahm der Strucksche Nachbarhof Nr. 11. Er bot hernach Gelegenheit zur Errichtung eines Barumer Arzthauses... Auf dem Resthof verblieb noch hinreichend Raum für den Bau eines Hauses mit drei weiteren Wohnungen für die Sprätzsche Hofbelegschaft. Der Vorbalken des alten Bauernhauses wurde mit hinübergenommen in das Bauernhaus Nr. 15. Er wurde hier in der Hausdiele angebracht. Die größere Dielenbreite machte dabei die Einfügung eines Mittelstücks erforderlich, das die Worte aufnahm: „Schlicht und recht.  kerndeutsch und echt!“, ein Wort, das zum Wappenspruch der Sprätzen wurde.“ [Quelle: Horst Hoffmann, Uelzen]

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