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2007 ff.
 

Karl III.  "der Einfältige"

KARL III Der Einfältige (Karolinger)-2789 wurde am 17. September 879 geboren. Er starb am 07. Oktober 929 in Peronne. Er wurde in Peronne (Saint-Fursy) bestattet.

Karl III. der Einfältige (im Sinne von: der Geradlinige; lateinisch Carolus Simplex, französisch Charles le Simple) war König der Westfranken bzw. von Frankreich von 893/98 bis 923. Er stammte aus dem Geschlecht der Karolinger.

Karl wurde erst nach dem Tod seines am 10. April 879 gestorbenen Vaters, König Ludwigs II. des Stammlers,geboren. Da er ein Kind aus der zweiten Ehe seines Vaters war, deren Gültigkeit kirchenrechtlich bestritten wurde, wurde er zunächst von der Thronfolge ausgeschlossen.

Nach dem Tod Kaiser Karls III. des Dicken im Januar 888 trennten sich die fränkischen Teilreiche endgültig, die Karl der Dicke als letzter unter seiner Herrschaft vereinigt hatte.

Die westfränkischen Adligen übergingen den Thronanspruch Karls des Einfältigen, der erst neun Jahre alt war, und wählten den Robertiner Odo, den Grafen von Paris, zum König. Damit wurde erstmals ein Nichtkarolinger westfränkischer bzw. französischer König. Allerdings traten einige Große, insbesondere Erzbischof Fulko von Reims, weiterhin für das Thronrecht der Karolinger ein, obwohl sie sich zunächst Odo beugen mussten.

Nachdem Odo sich durch eine starke Bevorzugung seines jüngeren Bruders, des Markgrafen Robert, und andere umstrittene Entscheidungen missliebig gemacht hatte, wagten es die oppositionellen Vornehmen, unter denen Fulko eine maßgebliche Rolle spielte, den inzwischen dreizehnjährigen Karl den Einfältigen am 28. Januar 893 (dem bewusst gewählten Todestag Karls des Großen) in Reims zum Gegenkönig zu erheben. Die Rebellion wurdezunächst von dem ostfränkischen König Arnulf von Kärnten unterstützt, der auch ein Karolinger war, doch gelang es Odo, Arnulf auf seine Seite zu ziehen. In dem folgenden Bürgerkrieg war Odo überlegen.

Schließlich wurde 896/897 Frieden geschlossen; Karl unterwarf sich Odo und anerkannte ihn als König, dafür wurde er von Odo, der keinen Sohn hatte, als Nachfolger akzeptiert.

Nach dem Tod Odos 898 konnte Karl allgemein Anerkennung als Nachfolger finden, da Odos mächtiger Bruder Markgraf Robert die Nachfolgeregelung akzeptierte. Karl musste aber Robert und anderen mächtigen Adligen weitreichende Zugeständnisse machen. Er bestätigte Robert dessen zahlreiche Grafschaften, Abteien und Rechte und sicherte ihm das Recht zu, sie zu vererben. Robert konnte die Grafschaften von seinen eigenen Vasallen verwalten lassen, die nur ihm unterstanden und keine Beziehung mehr zum König hatten. Einen solchen Status billigte Karl auch anderen Großen zu. Dies bedeutete eine erhebliche Schwächung des Königtums. 

Eine Entscheidung von größter Tragweite war Karls Friedensschluss mit dem normannischen Fürsten Rollo im Jahr 911. Rollo wurde mit der Grafschaft Rouen belehnt. Damit wurden seine Normannen in den westfränkischen Staat integriert; die Herrschaft innerhalb seines Machtbereichs wurde aber – ebenso wie bei den fränkischen Großen –ihm allein überlassen, der Frankenkönig konnte dort nicht mehr direkt tätig werden. Um ein „Herzogtum Normandie“ handelte es sich dabei noch nicht.

Nach dem Tod des letzten ostfränkischen Karolingers, Ludwigs IV. des Kindes, im Jahr 911 lud der lotharingische Adel Karl, den nunmehr einzigen überlebenden Karolinger, zur Machtübernahme ein. Karl, der schon 898 im alten Stammland seiner Familie Lotharingien militärisch eingegriffen und Aachen besetzt hatte, drang nun erneut dort ein und eroberte das Gebiet. Gestützt auf den lotharingischen Adel konsolidierte er dort seine Herrschaft und verständigte sich darüber mit dem Ostfrankenkönig Heinrich I., mit dem er 921 den Vertrag von Bonn zur gegenseitigen Anerkennung der Besitzstände schloss.

Karl hatte damals bereits begonnen, sich nach der Aushöhlung seiner Macht im Westfrankenreich zunehmend auf lotharingische Kräfte zu stützen. Sein besonderer Günstling wurde der Lothringer Hagano. Dies erzürnte den westfränkischen Adel, da Hagano ein Landesfremder und überdies von niedriger Herkunft war.

Nachdem mächtige Adlige 920 auf einem Reichstag zu Soissons von Karl vergeblich die Entlassung Haganos gefordert hatten, sagten sie sich von ihm los. Als Karl nicht nur an Hagano festhielt, sondern auch noch beschloss, ihm die Abtei Chelles zu geben, führte dies zum Konflikt mit den Robertinern und ihren Verbündeten, denn die Äbtissin Rothild von Chelles war die Schwiegermutter Hugos des Großen, des Sohnes des Markgrafen Robert. Die oppositionellen Adligen erhoben Robert am 30. Juni 922 zum Gegenkönig (Robert I.). Am 15. Juni 923 fiel Robert in der Schlacht von Soissons gegen das Heer Karls des Einfältigen, doch seine Truppen besiegten die Streitmacht des Karolingers. Daher konnten seine Anhänger sogleich Roberts Schwiegersohn Rudolf von Burgund zum neuen König erheben.

Rudolf wurde schon am 13. Juli 923 gekrönt. Einer seiner Parteigänger, Graf Heribert II. von Vermandois, lockte Karl den Einfältigen in eine Falle. Er lud ihn zu Verhandlungen ein und nahm ihn bei dieser Gelegenheit gefangen.

Karl wurde erst in Heriberts Festung Château-Thierry, dann nach Péronne gebracht und blieb in Haft. Heribert lieferte ihn nicht an Rudolf aus, sondern behielt ihn selbst in Gewahrsam, um so ein Druckmittel gegen Rudolf zu behalten. Als er 927 mit Rudolf in Streit geriet, holte er den gefangenen Karl hervor und erkannte ihn als rechtmäßigen König an, behandelte ihn aber zugleich weiterhin als Gefangenen. Am 7. Oktober 929 starb Karl im Kerker. Er wurde in der Kirche Saint-Fursy in Péronne begraben. [de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=8756801113.6.2011]

Über die ehelichen Kinder hinaus hatte Karl uneheliche Kinder, darunter:

Arnulf
Drogo
Rorico († 20. Dezember 976), 949 Bischof von Laon, begraben in St. Vincent in Laon
Alpais (∞ Erlebold, Graf im Lommegau 915, X 921) [de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=8756801113.6.2011]
 

Karl III. der Einfältige-2789 heiratete

in erster Ehe FREDERUNA (Immedinger-Linie)-2791  am 18. April 907. (Immedinger-Linie) starb am 10. Februar 1916/1917.

Frederuna war Tochter des Grafen Dietrich aus dem Haus der Immedinger und Schwester der Mathilde, die mit dem ostfränkischen König Heinrich I. verheiratet war. Frederuna starb am 10. Februar, 916 oder 917.

Das Paar hatte sechs Kinder:

Ermentrude (* 908/916), um 934 bezeugt, ∞ Gottfried, Pfalzgraf von Lothringen, Graf im Jülichgau, † 26. März nach 949 (Matfriede)
Frederuna (* 908/916)
Adelheid (* 908/916)
Gisla (* 908/916)
Rotrud (* 908/916)
Hildegard (* 908/916)


in zweiter Ehe
im Jahr 918/919 WESSEX VON Edgifa (Wessex-England-Linie)-2790. Edgifa wurde 896 geboren. Sie starb 951.

Edgifa von Wessex (auch: Edgiva, Eadgivu, Eadgifu, Hedwig, Odgiva, Ottogeba usw.)  war französische Königin und zweite Gemahlin von König Karl III.

Edgifa wurde als Tochter des englischen Königs Eduard I. von Wessex und dessen zweiter Gemahlin Aelfflaed in Wessex geboren. Am 10. Februar 919 heiratete sie den französischen König Karl III., nachdem dessen erste Frau Frederuna zwei Jahre zuvor ohne männlichen Thronfolger verstorben war...

Ab 920 hatte Karl mit einem starken Widerstand des Adels zu kämpfen. Dies gipfelte darin, dass Robert I. vonNeustrien zum König proklamiert wurde und Karl in die Gefangenschaft von Graf Heribert II. von Vermandois geriet, wo er 929 im Kerker starb.

Edgifa floh zu ihrem Vater nach England. Edgifa kehrte erst als Witwe nach Frankreich zurück und wurde Äbtissin im Kloster Notre-Dame in Laon. Es war eine Ironie des Schicksals, dass sie das Kloster wieder verließ, um in zweiter Ehe Graf Heribert den Alten von Méaux und Troyes (927–982), den Sohn von Heribert II., zu heiraten. Nachkommen aus der zweiten Ehe mit Heribert III.: Adalbert II. von Vermandois (um 980–1015)  und Landulf, Bischof von Noyon [de.wikipedia.org/w/index. php?oldid=89903537, 16.6.2011]

Sie hatten die folgenden Kinder:

 

FRANKREICH VON Ludwig IV.(Karolinger)-2787 wurde 921 geboren. Er starb am 10. September 954.  [vgl. Kapitel 5.3.8.]

2789N1

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